Der neue Vorsitzende des Fachanwaltsausschusses für Handels- und Gesellschaftsrecht antwortet

Rechtsanwalt Dr. Dirk Schultze-Petzold

Rechtsanwalt Dr. Dirk Schultze-Petzold war zunächst als Staatsanwalt bei der Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität tätig und nahm im Anschluss daran die Aufgaben eines Richters am Landgericht Berlin in einer Zivilkammer wahr. Seit 1994 ist er als Rechtsanwalt zugelassen und arbeitete zunächst in Mecklenburg-Vorpommern. Dr. Dirk Schultze-Petzold ist Autor in Rechenberg/Ludwig: Handbuch Handels- und Gesellschaftsrecht und seit 2006 Mitglied im Fachanwaltsausschuss für Handels- und Gesellschaftsrecht bei der Rechtsanwaltskammer Berlin. Seit kurzem ist er Vorsitzender des Ausschusses.

 

Warum sind Sie Rechtsanwalt geworden?

Eigentlich wollte ich diesen Beruf überhaupt nicht ergreifen.

 

Ihre Vorbilder in der Anwaltschaft?

Für den Anwaltsberuf nicht, aber mit Blick auf die nächste Frage richte ich mich bei meiner anwaltlichen Arbeit mit Bewunderung an „Columbo“ aus.

 

Welche drei Eigenschaften sollte eine gute Rechtsanwältin oder ein guter Rechtsanwalt haben?

Die Fähigkeit, den entscheidungserheblichen Sachverhalt in kürzester Zeit konkret zu erfragen und zu erfassen sowie bei der Lösung immer an „den Columbo-Effekt“ zu denken.

 

Wem empfehlen Sie, den Anwaltsberuf zu ergreifen?

Dem, der dazu berufen ist.

 

Welche berufsrechtlichen Vorschriften für die Anwaltschaft halten Sie für notwendig oder aber für überflüssig?

Ich begrüße sehr die neue gesetzliche Freiheit in der Rechtsformwahl für die anwaltliche Zusammenarbeit.

 

Worum geht es Ihnen bei Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in nächster Zeit?

Bei meiner Tätigkeit im Ausschuss den Menschen nicht zu kurz kommen zu lassen.

 

Was war Ihr Beweggrund für dieses Ehrenamt?

Meine Hilfe anzubieten und mich dort einzubringen, wo das Ehrenamt für Kollegen sichtbar und hilfreich ist.

 

Wieviel Zeit benötigen Sie für diese Aufgabe?

Manchmal viel zu viel und manchmal viel zu wenig

 

Wofür fehlt der Anwaltschaft die Zeit?

Nachwuchs für die Anwartschaft praxisgerecht bereits frühzeitig nach dem ersten Staatsexamen auszubilden und ihren Eintritt in die Anwartschaft damit konkret vorzuzeichnen.

 

Nutzen Sie soziale Netzwerke?

Selten

 

Was macht Sie wütend?

Arroganz in anwaltlichen Schriftsätzen die zur Unsachlichkeit führt

 

Welchem Thema würden Sie ein Buch widmen und mit welchem Titel versehen?

Der Zeit zwischen 1961 bis 1989 zum Lebensabenteuer „Transit“ mit dem Titel „von Deutschland nach Deutschland durch Deutschland“

 

Welche Veränderungen im Berufsalltag schätzen Sie besonders?

Die Digitalität

 

Mit wem würden Sie gerne einen Tag die Rolle tauschen?

Na, mit Columbo

 

Haben Männer es in ihrem Beruf leichter als Frauen?

Ich fürchte, dass jede Antwort auf diese Frage irgendwie und irgendwem nicht in die angeblich heute neue „correctness“ passen dürfte….

 

Welche Stärken und welche Schwächen haben Sie?

Ich kann zuhören und gut unter Zeitdruck Lösungen entwickeln.

Vielleicht bin ich zu gutmütig.

 

Ihr größter Flop?

Hatte ich nur als Staatsanwalt….

 

Was lesen / hören / schauen Sie morgens als erstes?

Ich mache das Radio an.

 

Ihr liebstes Hobby?

Science-Fiction

 

Welche berufliche Entscheidung würden Sie rückblickend anders treffen?

Es ist alles gut so, wie es gekommen ist.

 

Welcher Rat hat Ihnen auf Ihrem Berufsweg besonders geholfen?

„Unterschätze nie die Macht des Imperators“

Kammerton 09-2022