Freisprechungsfeier für einen überdurchschnittlichen Jahrgang

Besondere Ehrung der Jahrgangsbesten (v.l.n.r): André Feske (RAK-Präsidiumsmitglied und Ausbildungsbeauftragter), Michael Brunner-Ovadia (Vorstandsmitglied Landesverband RENO e.V.), Elena Seelig, Karolina Hoffmann, Roba Abdalfatah, Yvonne Dohle, Studiendirektorin Anja Meyer-Heidemann (Hans-Litten-Schule), Justine Fehr, Klaudia Nodzak, Camilla Luczynski. Foto: Beischer

Am 28. Januar 2024 fand im großen Sitzungssaal der Rechtsanwaltskammer die traditionelle Freisprechungsfeier statt. Im neuen Jahrgang der Absolventinnen und Absolventen der Prüfungen als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten (ReFa und ReNoFa) befanden sich acht Prüfungsteilnehmerinnen, die mit der Note „sehr gut“ abgeschlossen hatten.

RAuN Dr. Andreas Otto, Vorstandsmitglied der Notarkammer Berlin, gratulierte zu einer anspruchsvollen Ausbildung mit guten Verdienstmöglichkeiten und einem Beruf, der auch Kreativität fördere. Er erinnerte an die Fernsehserie „Liebling Kreuzberg“ – sozusagen einem Vorläufer der Serie „Suits“ – in der die Rechtsanwaltsfachangestellten Paula und Senta eine maßgebliche Rolle gespielt hätten und auch „Menschenhelferinnen“ gewesen seien. – Studiendirektorin Anja Meyer-Heidemann betonte die Funktion der ReFa und ReNoFa als wichtiger Teil des Rechtswesens. Sie sprach allen an der Ausbildung Beteiligten ihren Dank aus: Eltern, Ehepartnern und Lebensgefährten, weiteren Angehörigen und Freunden, aber auch den Lehrkräften der Hans-Litten-Schule. Sie ermunterte die neuen Fachkräfte, im weiteren Lebensweg für die Werte der Schule einzutreten, die ihre Ausbildung begleitet hätten, insbesondere gegen Diskriminierung und Rassismus. – Michael Brunner-Ovadia vom Landesverband RENO Berlin-Brandenburg e.V. zeigte sich sicher, dass Künstliche Intelligenz – KI – den spannenden Beruf als ReFa nicht ersetzen werde. In der längerfristigen Berufsausübung seien insbesondere drei Themen wichtig: Fortbildung, die Schaffung eines persönlichen Netzwerkes und ein intensiver Ausgleich zum Beruf. Er bat die neuen Fachkräfte, für ihren Beruf zu werben, um dessen Bekanntheit zu erhöhen und so dem Nachwuchsmangel entgegenzuwirken. RAK-Präsidiumsmitglied André Feske erklärte,  ReFa‘s müssten in der Tat manchmal – wie in manchen Anwaltsserien gezeigt – sprichwörtlich „den Laden retten“ und dafür sorgen, dass „der Zug zur richtigen Zeit auf dem richtigen Gleis fährt“. In Zukunft könnte übrigens die Aufgabe hinzukommen, als offiziell eingetragene Ausbilderinnen und Ausbilder verantwortungsvoll den beruflichen Nachwuchs zu begleiten. Eine solche Rechtsänderung werde vom Berufsbildungsausschuss befürwortet.

Das Ritual der „Freisprechung“ stammt aus der Zeit der Zünfte im Mittelalter, als der Geselle nach erfolgreicher Prüfung aus dem Familienverband des Meisters austrat. – Die aktuelle Freisprechung endete mit Übergabe der Zeugnisse und einem Büfett. Für die Organisation der Veranstaltung gebührt Petra Pöschke und Karin Beischer von der Geschäftsstelle der Rechtsanwaltskammer großer Dank.

Kammerton 01/02-2024