Freisprechungsfeier für einen überdurchschnittlichen Jahrgang
Am 2. Februar 2025 fand im Sitzungssaal der Rechtsanwaltskammer die Freisprechungsfeier für die Azubis statt. Im neuen Jahrgang der Absolventinnen und Absolventen der Prüfungen als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten (ReFa und ReNoFa) haben fünf Fachkräfte mit der Note „sehr gut“ abgeschlossen.
Von der Hans-Litten-Schule betonte Studiendirektorin Anja Meyer-Heidemann die Funktion der ReFa und ReNoFa als wichtiger Teil des Rechtswesens in einer Zeit, in der anderswo „rechtsstaatliche Grundsätze mit Füssen getreten“ würden. Sie sprach allen an der Ausbildung Beteiligten ihren Dank aus: Eltern, Partnerinnen und Partnern, weiteren Angehörigen und Freunden, aber auch den Lehrkräften der Berufsschule. Sie ermunterte die neuen Fachkräfte, im weiteren Lebensweg für die Werte der Schule einzutreten, die ihre Ausbildung begleitet hätten, insbesondere gegen Diskriminierung und Rassismus. – Dorothee Dralle, Vorsitzende des Berufsbildungsausschusses der RAK, kann selbst auf 40 Jahre Berufstätigkeit zurückblicken, und sprach von einem „Start in eine tolle Karriere“. Alle hätten in den letzten drei Jahren viel geschafft, es sei eine fachliche und persönliche Ausbildung gewesen. In den ersten Berufsjahren seien sie gewachsen, hätten gelernt mit Kolleginnen und Kollegen und der Mandantschaft umzugehen. Sie gab den neuen Fachkräften den Tipp, möglichst dort zu arbeiten, wo es Spaß macht, wo Anerkennung und gute Bezahlung vorhanden seien. – Ivonne Weber vom Landesverband RENO Berlin-Brandenburg e.V. zeigte sich sicher, dass man bereits einen guten Einblick ins Berufsleben erhalten habe und sprach die Empfehlung aus, „einfach einmal Nein zu sagen“, die richtigen Prioritäten zu setzen und sich Zeit für Fortbildung zu nehmen. – RAK-Präsidiumsmitglied André Feske gratulierte den Anwesenden zur Wahl des richtigen unter über 400 Ausbildungsberufen, die Prüfung sei eine der härtesten der dualen Ausbildung. Als ReFa sei man Dreh- und Angelpunkt des Büros und für die Mandantschaft allererster Ansprechpartner. Als Fachkräfte hätten sie gelernt zu kommunizieren: „Sie kennen die Menschen im Umfeld der Kanzlei und ihre Probleme und müssen damit umgehen und wissen, was erforderlich ist.“
Das Ritual der „Freisprechung“ stammt aus der Zeit der Zünfte im Mittelalter, als der Lehrling nach erfolgreicher Prüfung vor der Innung aus dem Familienverband des Meisters austrat. – Die aktuelle Freisprechung endete mit Übergabe der Zeugnisse und einem Büfett.

Besondere Ehrung der Jahrgangsbesten mit der Note „sehr gut“ (v.l.n.r): Dorothee Dralle (Vorsitzende des Berufsbildungsausschusses der RAK Berlin, Lina Mitscherling, Studiendirektorin Anja Meyer-Heidemann (Hans-Litten-Schule), Celine Lemke, Magdalena Maes, Grigorii Bobrovskii, Anna Hromova, Rechtsanwalt André Feske (RAK-Präsidiumsmitglied und Ausbildungsbeauftragter) und Ivonne Weber (Vorstandsmitglied Landesverband RENO Berlin-Brandenburg e.V.), Foto: Dr. Linde